Unterwegs im Senegal, Erlebnisse und Begegnungen

12.2.2019

 

Wir sind mittlerweile auf dem Weg in den Nationalpark Delta du Saloum angekommen, wunderschöne Landschaften und Wetands, ein Paradis für Vogelbeobachter. 

 

Wir beschließen nicht die Hauptstraße zu nehmen, sondern kürzen mit einer kleinen Fähre im Ort Foundiogugne ab. Auf einem Reiseblog hatte ich gelesen, dass es ganz spannend sein soll hier zu queren und auch das die Fähre zuverlässig fährt. Als wir am Anleger ankommen ist die letzte Fähre schon weg und ein paar Locals sagen, dass es erst um 3 Uhr ich der Mittagspause weitergeht. Es ist heiß und wir braten in der Sonne. Im Landy ist es kaum auszuhalten und so stellen wir uns in den Schatten im Wartebereich. Ich genieße es einfach dazusitzen und zu beobachten. Alles ist wie immer in Bewegung, Afrika ist nie still und auch wir werden angesprochen, wo wir hin wollen und woher wir kommen fragen uns die Menschen. Kein Detail entgeht mir, ich schaue mir die Busse und Trucks an, alt, dreckig, rostig und immer noch in Gebrauch, solange bis es zusammenbricht. Als ich mich in Richtung Landy bewege spricht mich der Truckfahrer an, der sich hinter uns aufgereiht hat. Er freut sich über unseren Senegalaufkleber und ist beeindruckt von unserer Reise. Er spricht etwas Englisch und erzählt mir über seine Familie, die aus der Casamance im Südsenegal kommt. So werden in Afrika Wartezeiten überbrückt, man ist nie alleine und jeder hat ein freundliches Wort für den anderen. Als wir mehr oder weniger als einer der letzten Fahrzeuge auf die Fähre gewunken werden, wundere ich mich, dass sich der Truck noch in Bewegung setzt. Das kann jetzt nicht sein, dass sie den Truck noch mit drauf fahren lassen, er hängt zwar mit dem Heck hinten über, aber es funktioniert. Ich grinse den Trucker noch kopfschüttelnd an, er lacht nur und ich erinnere mich sogleich, dass ich in Afrika bin. Nach 10 Minuten ist die komplette Reisegesellschaft auf der anderen Seite und wir setzten unseren Weg fort. Stephen, der uns an der letzten Station kurz wieder in Richtung Norden verlassen hatte, um einen Freund in Mbour zu treffen, schreibt per Whats App, dass er wieder zu zu kommen will. Ich schicke ihm die Info, dass wir uns ein WildCamp in Toubakoe suchen möchten, da dieser kleine Ort ein guter Spot für Vogelbeobachtungen sein soll. Als wir in den Ort rein fahren merken wir schnell, dass hier nichts zu machen ist mit Wildcamp. Ich schlage Peter vor einen jungen Mann anzusprechen, der auf seiner Seite steht. Vielleicht hat er einen Tipp zum Übernachten. Wie der Zufall es will entpuppt sich das als Glücksgriff. Wir treffen auf Bady und er zeigt uns gleich auch den Weg zum Strand, wo wir auch übernachten können. Bady ist sehr nett und spricht gutes Englisch. Er erzählt uns, dass er Tourguide ist, wir fragen ihn gleich, ob er uns eine Vogelbeobachtungstour mit dem Boot anbieten kann. Deswegen seien wir ja her gekommen. Schnell ist der Preis ausgehandelt und eine 4 Stunden Bootstour ausgemacht, die sich als absolutes Highlight entpuppt. Wir fahren durch Mangrovenwälder und stoppen an einer Baumlichtung. Bady erklärt uns, dass die Vögel quasi hier wohnen und zum Sonnenuntergang hierhin zurückkehren und dass es ein wunderschönes Schauspiel sei, wenn sie aus allen Himmelsrichtungen geflogen kommen. Zunächst ist es ruhig, aber plötzlich ist der Himmel von hunderten Vögeln bevölkert. Sie kommen wirklich aus allen Richtungen und suchen sich in den Bäumen ihren Schlafplatz. Peter und ich sind absolut begeistert und es werden immer mehr. Als wir am Abend wieder zum Strand zurückkehren ist es schon dunkel und auch Stephen hat es sich vor seinem Toyota schon gemütlich gemacht. Wir bedanken uns bei Bady für die schöne Tour und lassen den Abend mit Stephen gemütlich am Lagerfeuer ausklingen.