Offroadtour zum Lake Iriki

Da Robbie nun wüstenfit ist soll es nun auf die Strecke von Mhamid nach Foul Zigouit gehen. Bereits im Januar hatten wir diese Tour mit einem Abstecher zum Lake Iriki geplant, aber durch Robbies Werkstattaufenthalt war uns dann die Lust vergangen und wir waren durchs Drama gefahren.Nun aber war die Piste reif und wir motiviert. Schnell noch ein paar wichtige Dinge in Zamora eingekauft verlassen wir Mhamid über die ausgefahrene Piste. Wir wollen wieder dem Track der Pistenkuh folgen. Gute 160 Kilometer liegen vor uns. Zunächst geht es flach, gut fahrbar durch eine sandige Piste. Es fängt an Spaß zu machen und Robbie überspringt immer wieder kleinere Dünen. Die Piste ist gut zu erkennen und so fahren wir einige Zeit dahin. Uns fällt immer wieder auf, dass die Wüste durch den Regen sehr grün ist. Im Reiseführer lese ich dass es hier riesige Ruccolafelder geben soll, wenn es genug Regen gegen hat. Tatsächlich erreichen wir bald diese grünen Stellen, wunderschön uns riesige Pflanzen links und rechts neben der Piste. Ich lasse Peter anhalten uns sorge fürs Abendessen. Als ich ein paar Blätter probiere, schmeckt es tatsächlich nach Ruccola. Genial denke ich mir und schneide munter drauf los. Wir lachen uns denken wie grotesk ist das in der Wüste Ruccola zu finden. Wir fahren noch ein gutes Stück weiter und biegen dann nach Süden in Richtung Dünenmeer ab. Es ist langsam Zeit um ein Nachtquartier zu beziehen. Da es hier draußen menschenleer ist, ist dies keine große Schwierigkeit und schnell verschwinden wir hinter ein paar Dünen unweit von der Piste entfernt. Wir genießen den Abend und lassen ihn mit einem kühlen Bier ausklingen. Am nächsten Morgen geht es weiter, wir fahren immer weiter in Richtung Lake Iriki. Immer wieder geht es durch Dünenfelder und wie es kommen muss, kommen wir wieder mal von der Piste ab. Vermutlich haben wir uns zu sehr von den Spuren führen lassen als plötzlich am Horizont aus dem Nichts ein Berber auftaucht und auf uns zu kommt. Als er uns am Auto erreicht, weiß er gleich was wir wollen und zeigt uns den Weg zurück auf die Piste indem er zielsicher durch die Dünen vorläuft. Wir folgen und nach 10 Minuten erkennen wir Spuren. Wir bedanken uns und setzten unseren Weg weiter fort. Offensichtlich kann man in Marokko nicht verloren gehen, wir müssen schmunzeln und auch der Navi sagt uns, dass wir bald den Lake Iriki. Als wir dort ankommen beginnt ein super Offroadspaß, der Sand ist fest und vor uns eröffnet sich eine riesige flache trockene Pfanne. Der Lake Iriki ist ein ausgetrockneter See mit einem Gebiet von 123.000 Hektar in der Wüste, der seit 1994 Nationalpark ist. Wenn es stark geregnet hat ist er zu Teilen unter Wasser und kann auf unserer Route nicht immer befahren werden. Aber wir haben heute Glück und geben ordentlich Gas. Gute 40 Kilometer fahren wir drauf los. Wieder stelle ich mich aufs Trittbrett und filme. Peter lässt es krachen, teilweise wird es mir zu schnell und ich klopfe ab zu zu aufs Dach, um zu signalisieren, dass es mir doch etwas schnell ist. Alles geht aber gut und schon bald befinden wir uns wieder auf der Sandpiste, die sich leider immer mehr zur Steinpiste entwickelt. Das Fahren wird mühsam, nicht wirklich technisch, wir werden jedoch ordentlich geschüttelt. Schon früh beschließen wir nochmals Quartier zu beziehen und schlagen unser Nachtlager auf einer ebenen Fläche an einer schönen Felsformation unweit der Piste auf. Bis zum frühen Abend kreuzen noch zwei Fahrzeuge und ein Moped die Piste, sie winken und blinken kurz zum Gruß auf. Wir wundern uns wie wenig los ist und verschwinden dann irgendwann auch ins Dachzelt und wieder verläuft die Nacht ruhig und unaufgeregt. Als wir am nächsten Morgen unseren Weg fortsetzen werden wir noch für gute 2 Stunden auf der Steinpiste durchgeschüttelt bis uns der Trail wieder an die Asphaltstraße ausspuckt. Wir beschließen nicht in den Ort zu fahren, und biegen gleich in Richtung Tata ab. Dort wollen wir auf dem dortigen Camping einen Rest einlegen, wir fühlen uns staubig und dreckig und mein Körper schreit nach einer ausgiebigen Dusche.

 

 

Der Ort Tata und der dortige Campingplatz gefällt uns gut. Die Stadt versprüht eine gewisse Leichtigkeit und Unberührtheit, vor allem fällt uns auf, dass es einfach alles gibt, und sich Tata regelrecht als Einkaufsparadis entpuppt. Es gibt jegliche Art von Essen, Gemüse in Hülle und Fülle, einen super schönen Souk mit freundlichen Händlern, wir finden sogar einen Konditor und decken uns mit leckerem Gebäck ein. Die ganze Stadt besteht aus Häusern mit wunderschönen gekachelten Arkaden in denen sich wieder kleine Geschäfte befinden. Wir können entspannt schlendern und werden freundlich angelächelt, keiner versucht uns ein Geschäft anzuschwitzen. Ich verspüre schon fast Langeweile, aber genieße doch die Entspanntheit, mit der ich in Ruhe die Waren betrachten kann. Weiter wundern wir uns über die kleinen Preise, die offensichtlich auch wir Touristen zahlen. So gehen die Tage dahin, ganze 4 Tage verbummeln wir in dieser Stadt. Selbst auf dem Stadtcamping treffen wir auf jede Menge freundliche deutsche Dauercamper, die uns gleich ansprechen und ins Herz schließen. austauschen. Immer wieder tauchen sie am Landy auf und erkundigen sich über unsere Reise. Es entwickeln sich so schöne Gespräche wie so oft über unsere Autos, übers Reisen und über Reiseerlebnisse und wie so oft bekommen wir die besten Tipps für die Region. Peter und ich fühlen uns wohl, aber nach 4 Tagen wird es wieder Zeit den Landy in Bewegung zu setzten.