Camping Rekkam

Die nächsten Tage verbringen wir gemütlich auf dem Camping Rekkam südlich von Boudnib. In einer App hatte ich gelesen, dass er von einem ehemaligen Rallyfahrer betrieben wird. In der Tat werden wir von Francois herzlichst empfangen als wir durchs Tor fahren. Der Platz gefällt uns gleich gut, er ist wie eine kleine Oase mit Palmen und Tor gestaltet. Hier lässt es sich aushalten und wir genießen das Abhängen. Für die nächsten Tage sind kleinere Reparaturen und eine Putzaktion im Landy geplant. Robbies Bremsen machen leider wieder Geräusche und sie hat sich nach dem wilden Offroadritt auch einen Technikcheck und etwas Pflege verdient. Ich beseitige die Spuren des restlichen Löschpulvers im Inneren. Leider war mir am Abend zuvor in der Wüste der Feuerlöscher losgegangen als ich mich drauf gesetzt hatte. Vermutlich war uns der Sicherungsverschluss verloren gegangen. Die Tagen ziehen dahin und wir amüsieren uns besonders über Miss Rekkam, die Platz-Eselin, die gerne und oft ums Auto kraucht auf der Suche nach was Essbarem. Mehrmals versucht sie in stürmischer Art und Weise uns um Brot und Wurst zu erleichtern als wir in der Früh unser Frühstück zubereiten. Auch sagt sie regelmäßig Guten Morgen und steckt Ihrem Kopf in den Landy. Zu lustig, Miss Rekkam wächst uns mehr und mehr ans Herz.

 

Die Tage verlaufen herrlich unaufgeregt und ruhig, wir unternehmen noch eine kleine Tour mit Francois durch die Region. Er zeigt uns Alt-Boudnib, eine ehemalige Lehmstadt, die fast schon zerfallen ist. Leider wurde sie vor einigen Jahren aufgrund eines Hochwassers fast komplett zerstört. Als wir durch Überreste der Gassen laufen, fällt uns immer wieder auf, dass hier noch Menschen leben. Francois erzählt uns, dass die Menschen hier sehr arm sind und der überwiegende Teil der Stadtbewohner in die Neustadt gezogen ist, die danach aufgebaut wurde. Die gesamte Region gefällt uns gut, Boudnib ist noch umtouristisch und das Leben sehr ruhig und gelassen. Wir werden nicht angebettelt und zahlen beim Einkauf sogar die gleichen Preise wie die Locals, was uns ein wenig wundert.

Am Abend vor unserem Aufbruch dürfen wir noch bei Fati in die Küche schauen und sie erklärt uns wie man Meloui zubereitet, den leckeren marokkanischen Crepp, den man fast überall an jeder Straßenecke bekommt. 

 

Am nächsten Morgen brechen wir dann aber nach dem Frühstück wieder in Richtung Wüste auf. Die Faulenzertage sind wieder vorbei. 

 

Es soll nach Merzouga gehen, 2 Tage offroad auf 160 km stehen an. Wieder warten kleine Abenteuer auf uns.