Easy Driving an der marokkanische Mittelmeerküste

Wir bleiben noch einem Tag in Martil und beschließen noch nach Tetuan mit dem Taxi zu fahren. Beim letzten Marokkobesuch haben wir in der Stadt keinen Parkplatz für Robbie gefunden und waren dann weitergefahren, aber jetzt bot sich die Gelegenheit. Als wir im Zentrum ankommen, wirkt die Stadt typisch spanisch, die Häuser erinnern mich an Sevilla, allerdings alles ein wenig chaotischer und afrikanisch. Wir drehen ein paar Runden, kaufen ein paar Dinge wie Gewürze, Tee und Lebensmittel ein und lassen uns treiben und genießen die wusselige Atmosphäre. 

 

 

Als wir auf dem Rückweg zum Taxistand sind und über einer der Hauptstraßen schlendern, wird Peter plötzlich von einem Mann angebettelt und am Arm gepackt. Als Peter ihn anraunt kommt im gleichen Moment ein entgegenkommender Passant auf uns zu. Ein Mann im mittleren Alter, der die Szene wohl beobachtet hat. Er wird wütend und packt den armen Kerl und schiebt ihn grob weg von uns. Wir kriegen noch mit, wie er den Mann anmeckert, wir verstehen aber nichts und gehen einfach weiter. Ich bin zunächst verwundert, aber freue mich über die Reaktion des Passanten und es gibt mir wieder das gute Gefühl als Fremder auch willkommen zu sein. Wir fahren am nächsten Tag weiter an der Mittelmeerküste auf der N19 mit dem Ziel Cala Iris. Dort soll es schön sein und wir nächtigen auf einem kleinen Campingplatz an der Küste, den wir über eine herrliche kurze 10 km Offroadpiste über die Klippen erreichen. Robbie und vor allem Peter ist begeistert, er ist wieder in seinem Element. Allerdings macht es uns Sorgen, dass Robbies rechte Bremse nun auch an zu quetschen fängt. Es hält sich zwar in Grenzen, aber für Zagora haben wir wieder einen Werkstatttermin im Hinterkopf. Robbie fordert momentan in regelmäßigen Abständen Aufmerksamkeit von uns ein. Nach zwei schönen Tagen an der Küste verlassen wir Cala Iris in Richtung Süden. Uns ist nach Wüste, da es sich das Wetter wieder zuzieht. So geben wir Robbie die Sporen über die N19 immer in Richtung Nador. Dort drehen wir nach Süden ab auf Guercif, das Tor zur Sahara. Wir beschließen kurz dahinter einen Stop einzulegen. Wir wollen unsere Weiterreise planen und auch die Wäsche schreit nach Aufmerksamkeit. Die Fahrt ist anstrengend je näher wir der Stadt kommen. Auf dem letzten Stück kommen uns viele schwere LKWs entgegen, es dämmert schon und viele Fahrzeuge fahren unbeleuchtet, auch laufen immer wieder Menschen auf der Straße rum. Unsere 4 Augen werden gefordert und wir sind froh als wir den Campingplatz kurz hinter Guercif erreichen. Müde fallen wir nach zwei Drinks ins Bett und freuen uns auf den nächsten fahrfreien Tag. Wir wollen ein paar Tage nutzen, um unsere erste 3 Tages Offroadtour ins outback zu planen. Peter hatte im Internet eine Strecke entdeckt. Über 140 km Piste wollen wir nach Boudnib im Süden fahren. Am nächsten Tag wird die Tour auf den Navi übertragen, die Vorräte aufgefüllt, das Auto bekommt einen Technikcheck. 2 bis 3 Nächte möchten wir in der Wüste fahren und auch übernachten. Als wir am nächsten Tag aufbrechen ist das Wetter lausig und wir beschließen den Start auf den nächsten Tag zu verschieben, fahren aber dennoch gute 30 km offroad als Einfahrtour auf das Plateau du Rekkam und kehren am Nachmittag zum Campingplatz zurück.