Der Bär steppt in Russland an der Autobahn

Murmansk ist nur noch 700 km entfernt. Das Wetter hat sich wieder beruhigt, obwohl es noch zapfig kalt ist. Ich sitze gerade auf der Fähre nach Solovoski, einer Klosterinsel im Weißen Meer. Nach  guten 1,5 Tage im Dachzelt tut es gut wieder auf den Beinen zu sein. Nachdem wir gestern alles eingeladen hatten sind wir in Richtung Belamorsk gefahren waren, wir hatten uns einen Abstecher für die Petroglyphen vorgenommen. In Petrosavosk hatten wir hier einen Campingplatztipp bekommen. Als wir dort ankommen freue ich mich schon auf die Erwartung einer heißen Dusche als Peter mir deutlich signalisiert, dass er nicht bleiben möchte. Ihm gefällt der Platz offenbar nicht. Der Traum von warmen Wasser platzt als wir wieder auf die Straße raus fahren. Immerhin beschließen wir in Belamorsk einen Kaffee zu trinken. Als wird in der Stadt ankommen, bin ich enttäuscht. Wieder so ein Überbleibsel aus der Sowjetzeit. Die Straßen bestehen nur noch aus Schlaglöchern, die Gebäude sind völlig verfallen. Ich wundere mich, dass diese noch teilweise bewohnt sind. Die Stadt strahlt wieder russische Depression aus, aber wir halten kurz an, da der Internet-Empfang mal wieder besser ist. Wir parken in einer Seitenstraße vor einem Geschäft als uns eine Frau anspricht, wir aber kein Wort verstehen. Trotzdem entwickelt sich ein lustiges Gespräch. Wir erzählen ihr, dass wir unterwegs nach Norden sind. Sie lobt unser Auto und ist vor Begeisterung kaum zu bremsen. Sie erzählt uns, dass ihre Mutter aus Karelien kommt. Wir lachen und witzeln. Allerdings scheint sie nicht wirklich nüchtern zu sein, wieder denke ich an die Depression in den russischen Städten. Viel Armut, aber immer gibt es volle Regale mit Alkohol in reichlicher Auswahl. Eine Variation von Lebensmitteln vermissen wir dagegen, auch die Qualität ist nur bedingt gut im Vergleich zu anderen Reiseländern. Es macht mich traurig, da die Menschen was anderes verdient hätten. Ich mutmaße noch, dass dies evtl. gewollt ist, die Menschen in diesem großen Land mit Alkohol ruhig zu stellen. Aber ich weiß es nicht. Nach einiger Zeit verabschieden wir uns von unserer freundlichen Besucherin und fahren wieder auf die Straße. Ich beobachte und schaue mir alles ganz genau an. Ich fühle mich trotzdem wohl und der positive Eindruck Russlands bestätigt sich weiterhin. Wir treffen immer wieder auf freundliche Russen und ich muss oft schmunzeln über diverse herzliche Schrulligkeiten, die ich hier förmlich suche, finde und auch liebe. Gerade das Unperfekte macht es so spannend hier zu reisen. Von Belamorsk fahren wir in Richtung Kem. Ein kurzer Ritt über den Kola-Highway. Links und Rechts nur Wald und keine Straßen als es sich vor uns plötzlich staut. Zwei Trucks haben gehalten, wir verringern die Geschwindigkeit und vermuten wieder eine Baustelle als Peter plötzlich ruft, dass am Wegesrand ein Bär sitzt. Ich flippe fast aus und kann ihn nicht sofort sehen. Ich fasse es nicht, da sitzt er hinter einem Stein. Das war also der Grund warum die Trucker gehalten haben. Peter fährt ganz auf den Seitenstreifen, ich sehe den Bär richtig gut. Ich bin richtig nervös als ich das Handy greife. Peter mahnt mich, dass ich das Fenster nicht zu weit öffnen sollte, aber ich bin völlig hin und weg. Ich wollte auf der Reise durch Karelien unbedingt einen Bären sehen und nun sitzt Meister Petz an der Autobahn. Wir sind ganz leise und sehen wie er sich aufrichtet und auf den Stein steigt. Erst eine Tatze und dann steht er förmlich parat fürs Foto. Einfach perfekt, denke ich mir. Er schaut so lieb, stelle aber fest, dass er ein verdammt großer Kerl ist. Aussteigen in dieser Minute möchte ich nicht. Wir stehen noch einige Zeit als sich die Trucks und wir uns wieder in Bewegung setzen. Was für ein Erlebnis. Noch lange witzeln wir über den Bären auf der Fahrt nach Kem. Noch beim Abendessen ist er mein Thema Nr. 1 und selbst als ich einschlafe muss ich immer wieder an den Bären denken. 

 

 

Am nächsten Morgen wachen wir früh auf, die Nacht haben wir am Fähranleger für kleines Geld verbracht, ein bewachter Parkplatz eines dazugehörigen Hotels. Wir sind zufrieden, dürfen die Toiletten des Restaurants in der Nacht mitbenutzen und auch das Lokal ist perfekt. Zum Abendessen hatten wir uns Lachs zum Abendessen gegönnt und es fühlte sich gut an im Warmen zu sitzen. Jetzt sind wir auf jeden Fall gespannt was der Tag auf der Klosterinsel bringt. Ich schaue raus durch das Bullauge des alten Fährkahns und kann die Sonne sehen. Nach dem Regen kommt halt immer Sonne, hoffentlich auch hier für die Menschen in Russland. Murmansk ist nur noch 700 km entfernt. Das Wetter hat sich wieder beruhigt, obwohl es noch zapfig kalt ist. Ich sitze gerade auf der Fähre nach Solovoski, einer Klosterinsel im Weißen Meer. Nach  guten 1,5 Tage im Dachzelt tut es gut wieder auf den Beinen zu sein. Nachdem wir gestern alles eingeladen hatten sind wir in Richtung Belamorsk gefahren waren, wir hatten uns einen Abstecher für die Petroglyphen vorgenommen. In Petrosavosk hatten wir hier einen Campingplatztipp bekommen. Als wir dort ankommen freue ich mich schon auf die Erwartung einer heißen Dusche als Peter mir deutlich signalisiert, dass er nicht bleiben möchte. Ihm gefällt der Platz offenbar nicht. Der Traum von warmen Wasser platzt als wir wieder auf die Straße raus fahren. Immerhin beschließen wir in Belamorsk einen Kaffee zu trinken. Als wird in der Stadt ankommen, bin ich enttäuscht. Wieder so ein Überbleibsel aus der Sowjetzeit. Die Straßen bestehen nur noch aus Schlaglöchern, die Gebäude sind völlig verfallen. Ich wundere mich, dass diese noch teilweise bewohnt sind. Die Stadt strahlt wieder russische Depression aus, aber wir halten kurz an, da der Internet-Empfang mal wieder besser ist. Wir parken in einer Seitenstraße vor einem Geschäft als uns eine Frau anspricht, wir aber kein Wort verstehen. Trotzdem entwickelt sich ein lustiges Gespräch. Wir erzählen ihr, dass wir unterwegs nach Norden sind. Sie lobt unser Auto und ist vor Begeisterung kaum zu bremsen. Sie erzählt uns, dass ihre Mutter aus Karelien kommt. Wir lachen und witzeln. Allerdings scheint sie nicht wirklich nüchtern zu sein, wieder denke ich an die Depression in den russischen Städten. Viel Armut, aber immer gibt es volle Regale mit Alkohol in reichlicher Auswahl. Eine Variation von Lebensmitteln vermissen wir dagegen, auch die Qualität ist nur bedingt gut im Vergleich zu anderen Reiseländern. Es macht mich traurig, da die Menschen was anderes verdient hätten. Ich mutmaße noch, dass dies evtl. gewollt ist, die Menschen in diesem großen Land mit Alkohol ruhig zu stellen. Aber ich weiß es nicht. Nach einiger Zeit verabschieden wir uns von unserer freundlichen Besucherin und fahren wieder auf die Straße. Ich beobachte und schaue mir alles ganz genau an. Ich fühle mich trotzdem wohl und der positive Eindruck Russlands bestätigt sich weiterhin. Wir treffen immer wieder auf freundliche Russen und ich muss oft schmunzeln über diverse herzliche Schrulligkeiten, die ich hier förmlich suche, finde und auch liebe. Gerade das Unperfekte macht es so spannend hier zu reisen. Von Belamorsk fahren wir in Richtung Kem. Ein kurzer Ritt über den Kola-Highway. Links und Rechts nur Wald und keine Straßen als es sich vor uns plötzlich staut. Zwei Trucks haben gehalten, wir verringern die Geschwindigkeit und vermuten wieder eine Baustelle als Peter plötzlich ruft, dass am Wegesrand ein Bär sitzt. Ich flippe fast aus und kann ihn nicht sofort sehen. Ich fasse es nicht, da sitzt er hinter einem Stein. Das war also der Grund warum die Trucker gehalten haben. Peter fährt ganz auf den Seitenstreifen, ich sehe den Bär richtig gut. Ich bin richtig nervös als ich das Handy greife. Peter mahnt mich, dass ich das Fenster nicht zu weit öffnen sollte, aber ich bin völlig hin und weg. Ich wollte auf der Reise durch Karelien unbedingt einen Bären sehen und nun sitzt Meister Petz an der Autobahn. Wir sind ganz leise und sehen wie er sich aufrichtet und auf den Stein steigt. Erst eine Tatze und dann steht er förmlich parat fürs Foto. Einfach perfekt, denke ich mir. Er schaut so lieb, stelle aber fest, dass er ein verdammt großer Kerl ist. Aussteigen in dieser Minute möchte ich nicht. Wir stehen noch einige Zeit als sich die Trucks und wir uns wieder in Bewegung setzen. Was für ein Erlebnis. Noch lange witzeln wir über den Bären auf der Fahrt nach Kem. Noch beim Abendessen ist er mein Thema Nr. 1 und selbst als ich einschlafe muss ich immer wieder an den Bären denken. 

Am nächsten Morgen wachen wir früh auf, die Nacht haben wir am Fähranleger für kleines Geld verbracht, ein bewachter Parkplatz eines dazugehörigen Hotels. Wir sind zufrieden, dürfen die Toiletten des Restaurants in der Nacht mitbenutzen und auch das Lokal ist perfekt. Zum Abendessen hatten wir uns Lachs zum Abendessen gegönnt und es fühlte sich gut an im Warmen zu sitzen. Jetzt sind wir auf jeden Fall gespannt was der Tag auf der Klosterinsel bringt. Ich schaue raus durch das Bullauge des alten Fährkahns und kann die Sonne sehen. Nach dem Regen kommt halt immer Sonne, hoffentlich auch hier für die Menschen in Russland.