St. Petersburg, die schönste Stadt der Welt

Es geht weiter in Richtung Sankt Petersburg. Es geht zunächst ganz gut auf der breit ausgebauten Autobahn, leider gibt mitten in der Stadt unser GPS auf und der Straßengarmin ist noch nicht auf Russland programmiert. Wir schaffen es nach einigen Extrarunden zum Campingplatz zu kommen. Im Internet und über die App IOverlander hatten wir einen Tipp bekommen. Der Stellplatz sollte sich hinter einem Kulturzentrum befinden. Leider Fehlanzeige als wir vor dem Tor zur Einfahrt stehen. Der Platz ist geschlossen und man empfiehlt uns zu einem Hotel zu fahren. Über die Information im Internet wissen wir jedoch, dass dieser Stellplatz 40 Euronen kosten soll, wir entscheiden uns aber dagegen. Bei den Baikalsprintern hatte ich gelesen, dass sie zufällig gegenüber an einem Sportplatz eine Campingmöglichkeit entdeckt hatten und um den Block gefahren sind. Peter und ich tun dasselbige und siehe da, wir entdecken den Fitnessclub, der sich in einer ehemaligen Kirche befindet. Ich steige aus und frage, ob wir bleiben können. Wir können und lernen Igor den Tennislehrer kennen und der gleichzeitig Clubmanager ist. Er spricht Englisch und ist sehr aufgeschlossen und zeigt uns gleich unseren Platz, wo wir nächtigen können. Wir stellen Robbie sozusagen hinters Tor des Fußballplatzes. Igor erklärt uns, dass wir das Duschzelt der Fussballmannschaft mitbenutzen dürfen wir und auch alle sanitären Einrichtungen im Club. Einfach perfekt, wir fühlen und wohl und willkommen und zahlen nur 13 € die Nacht und das in der teuersten Stadt der Welt. Später treffen wir noch auf Camper, die durchaus 50 € für Ihre Stellplätze bezahlt haben. Auch die U-Bahn ist schnell zu Fuß erreicht und wir fahren gemütlich in 15 Minuten ins Zentrum. Schon die U-Bahn versetzt mich ins Staunen. Wunderschöne Wandbilder aus vergangenen Zeiten finden wir vor und fahren mit der rasenden Rolltreppe gefühlt hunderte Meter in die Erde. Als die U-Bahn uns wieder ausspuckt stehen wir auf der Newsky-Prospekt, einer der Hauptverkehrsadern der Stadt, wissen wir gar nicht wohin wir als erstes hingucken sollen. Palast an Palast reihen sich aneinander, die Stadt ist einfach gewaltig, ein Museum, Rom, London und Co. können dagegen nach Hause gehen. Für den ersten Abend wollen wir uns treiben lassen und ziehen die Straßen rauf und runter bis die Füße weh tun. St. Petersburg ist groß, sehr groß für unsere Füße. Wir spüren die Stimmung der Fußball WM, dessen Eröffnungsspiel für den nächsten Tag ansteht.

 

 

Die Stimmung in der Stadt ist positiv, wir fühlen uns sicher und willkommen. Erst spät fahren wir wieder zum Campingplatz und beschließen für den nächsten Tag der Hermitage einen Besuch abzustatten. So verbringen wir ganze 4 Tage in St. Petersburg mit Besichtigungen, einer Bootstour durch die Kanäle und auch einem Besuch auf der Fanmeile. Sogar Kaviar und guten Wodka lassen wir nicht aus. Interessanterweise fällt uns auf, dass es viele sehr teure westliche Autos durch die Stadt fahren. Wir sind teilweise entsetzt, dass gefühlt nahezu fast jedes Auto getuned ist, ein V8 unter der Haube zum guten Ton gehört und dies auch lautstark ausgefahren wird, je später der Abend wird. Wir witzeln, dass die Oligarchensöhne regelrecht Rennen mit ihren teuren Kisten oder Rennmaschinen fahren. Peter und ich beobachten dieses Spiel einige Zeit aus einer Straßenbar heraus und haben sogar unseren Spaß. Allerdings unspaßig, wenn man in der Nacht schlafen will. Am Freitag erreicht es sogar seinen Höhepunkt und wir haben das Gefühl die ganze Stadt habe sich ins Auto gesetzt. Wir sind genervt von dieser Unart und werden fast selber am nächsten Tag auf der Weiterfahrt von einem Ferrari über den Haufen gefahren. Später erfahren wir von einigen Einheimischen, dass diese Art von Spezies in Russland bei den normalen Bürgern durchaus unbeliebt ist. Uns ist eh ausgefallen, dass viele Russen eher kritisch mit ihrer Regierung sind und unzufrieden mit der wirtschaftlichen Lage sind. St. Petersburg kommt aber zu 100 % gut weg und werden diese schöne Stadt sicherlich noch mal besuchen.