Ein klassischer Touristentag mit allem Zip und Zap

Die letzten Tage waren wir viel im Auto unterwegs. Von Agadir ging es überwiegend in Offroad-Etappen in Richtung Essouira. Die Küstenlandschaften sind wunderschön. Essouira begegnet uns als ein sehr, sehr entspanntes Städtchen. Wunderbar zum Bummeln, zum Kaffeetrinken oder zum Fisch essen. Ich habe noch einige Dinge auf meiner Shoppingliste abzuarbeiten, ein paar Geschenke und Nützlichkeiten für unser Leben im Landy. Es gibt wirklich schöne Mitbringsel im Souk, zum Beispiel findet man schön gearbeitete Holzkästchen, Silberwaren und auch Lederwaren für jeden Geschmack. Wir parken Robbie auf dem öffentlichen Parkplatz vor der Medina am Hafen. Der Parkplatzwächter bietet uns an unser Auto zu waschen, da Robbie wirklich sehr schmutzig und staubig ist. Wir nehmen das Angebot für kleines Geld sehr gerne an und scherzen, da der Herr eine Handwäsche machen wird. So viel Pflegeprogramm für Robbie. Innerlich freue ich mich schon einen sauberen Landy am Abend wieder vorzufinden. Wir sind gespannt. Dann schlendern wir gleich rüber zum Hafen und schauen uns eine Zeit lang das Treiben an. Es stinkt fürchterlich nach Fisch, ich rümpfe immer wieder die Nase, es gibt aber super Fotomotive und Peter ist in seinem Element und das bunte Treiben entschädigt mich für den Fischgestank. Als wir in die Medina kommen lassen wir uns durch die Gassen mit den vielen Verkaufsständen treiben.Ich beschließe mir zunächst einen groben Überblick über das Angebot zu verschaffen. Hin und wieder werden wir freundlich von den Händlern angesprochen und so langsam fange ich an in den Souk einzutauschen. Ich liebe es zu feilschen und verfalle nach einiger Zeit regelrecht in einen Handelsrausch. Einige Verkäufer staunen teilweise nicht schlecht und mehrmals werde ich für die harten Verhandlungen gelobt. Ein Händler nennt mich „Madame Berber“. Selbst auf dem heimischen Flohmarkt war Handeln bei mir Pflicht und mußte auch seine Zeit in Anspruch nehmen. Wenn ein Kunde nicht handeln wollte, hatte er für mich auch kein Interesse. So ist es hier natürlich auch. Wobei es mir eher weniger um den eigentlichen Preis geht, da die Dinge hier wirklich kein Vermögen kosten. Es ist der Spaß und das Theater ums Handeln. Beim Handeln wird immer viel gelacht, geratscht und am Ende sind alle glücklich und zufrieden. Von einigen Händlern erfahre ich das Touristen teilweise gar nicht handeln mögen und sie daher Schilder mit Festpreisen an die Ware heften. Sehr ungewöhnlich für ein Land wie Marokko. Am Abend essen wir noch etwas Fisch an den Buden im Hafen und schlendern dann zurück zu Robbie und tatsächlich ist sie blitz sauber. Peter fährt dem mit Finger über den Lack und lacht. Auch die Traverse, die völlig versaut war, ist nun top sauber. Wir scherzen noch etwas mit den Parkplatzjungs und brechen dann auf in Richtung Camp. Ein super Tag mit schönem Touristenprogramm geht zu Ende und hat auch wirklich Spaß gemacht.

 

Wir fahren immer weiter an der Küste entlang in Richtung Qualidia, ein schöner Ort an der Küste der gemütlich in einer Lagune liegt. Auf der Fahrt dorthin wird die Küstenstraße immer flacher und schlechter. Die Schlaglöcher sind unglaublich und ich traue mich gar nicht mehr als 20 zu fahren, in der Hoffnung keinen Reifen zu zerstören. Wir passieren die Stadt Safi, eine Industriestadt mit Raffinerien und Müllverbrennungsanlagen. Es riecht nicht wirklich angenehm als wir uns nähern, ein Ort an dem wir nicht wirklich bleiben wollen. Peter peitscht mich dann noch durch den wilden Stadtverkehr, welcher durchaus eine echte Herausforderung für meine fahrerischen Nerven sind. Der marokkanische Verkehr tickt komplett anders als bei uns, es macht es mir aber Spaß, nur mein T-Shirt fühlt sich schon leicht feucht an. Ich bin durchaus wieder entspannter als wir das Zentrum etwas hinter uns lassen und wieder in Richtung Küstenstraße rausfahren. Prüfung bestanden denke ich mir, das macht hart höre ich Peter sagen und ich klopfe Robbie wohlwollend aufs Lenkrad. 

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