300 km Off road Adventure

Endlich Wüste, in einer langen Fahrt von Meknes fahren wir auf dem direkten Weg ins Erg Chebbie, Marokko‘s Sandwüste. Durch den Antiatlas gelangen wir auf gut ausgebauten Straßen immer mehr in wüstiges Gelände. Die Temperaturen steigen unsere Husterei lässt etwas nach.  Auf der Straße nach Ar-Rachida treffen wir auf Hassan, er spricht deutsch und erzählt uns, das er für KTM und Land Rover Experience Tours arbeitet. Er ist uns auf Anhieb sehr sympathisch und er bietet uns eine geführte Off Road Tour auf untouristischen Wegen an. Da Peter und ich noch so gar keine Erfahrung haben in den Dünen schlagen wir ein und verabreden uns für den nächsten Tag an einer Tankstelle in Richtung Wüste. Wir setzten unseren Weg dann wieder alleine fort und fahren in den Abend hinein. Die Landschaft wird immer felsiger und wunderschöner je mehr wir in Richtung Süden fahren. Links und rechts sehen wir immer öfters die Kasbahs, die typischen Lehmbauten in der Wüste. Es fühlt sich immer mehr an wie 1001 Nacht. Da es schon fast dunkel wird, entscheiden wir uns für den heutigen Tag wieder frei zu stehen und biegen rechts auf eine Piste in eine wunderschöne Oasenlandschaft ab, die uns immer mehr durch kleine Dörfer führt, die Gassen werden immer enger und wir sind uns gar nicht mehr sicher einen einsamen Schlafplätze zu finden als wir plötzlich vor einem kleinen Campingplatz stehen. Da wir beide keinen Bock mehr haben in der Dunkelheit zu fahren bzw. zu suchen, beschließen wir die Nacht dort zu verbringen. Gesagt getan und schon steht Robbie zwischen einigen Wohnmobilen aus Frankreich. Der Platz ist klein und die anderen Camper begrüßen uns freundlich. Einige können sogar etwas Deutsch und es entwickeln sich schnell freundliche Gespräche. Wir fühlen uns wohl und auch die marokkanische Campingplatzbetreiber sind interessiert und sehr freundlich. Am nächsten Morgen brechen wir nach dem Tee und Frühstück zeitig auf, verabschieden uns von all unseren französischen Freunden, die immer wieder zu uns kommen und mit uns sprechen. Als wir durchs Tor fahren winke ich heftig und freue mich über diese positiven Mitcamper, die auch wie wir eine gute Zeit lang unterwegs sind. Zwar vielleicht etwas komfortabler aber nicht mit weniger Abenteuerlust. So fahren wir raus auf die Straße zur Tankstelle, an der wir uns mit Hassan verabredet haben.

 

Schon von weitem entdecke ich sein Offroad Fahrzeug. Pünktlich wie ein Deutscher stelle ich fest und lache in mich hinein. Wir steigen aus, begrüßen uns und nach dem obligatorischen marokkanischen Tee gehts auch

 

schon los auf die Piste. Es geht immer weiter in die Wüste hinein, erst durch eine steinige Piste, es ist staubig und trocken, links und rechts türmen sich die typischen Wüstengebirge aus Vulkangestein auf, wunderschön und rau sehen wir verschiedenste Formationen. Die Szene erinnert uns an unsere Fahrt durch Monument Vally, nur dass wir nun durch die Sahara fahren, wir kommen an Minen vorbei, kreuzen Oasen und sind schon sehr nah an der algerischen Grenze, aber ich fühle mich sicher und vertraue Hassan, der uns immer 20 bis 30 Meter vorausfährt. Immer wieder halten wir an und er erklärt uns Dinge über die Landschaft und über das Leben in der Wüste. Auch zeigt er uns herrliche Fossilenriffe, die sich mitten in der Szenerie auftun. So fahren wir immer tiefer hinein als ich von weitem schon die Sanddünen des Erg Chebbie sehe. Super, endlich sehe ich den roten Sand, herrlich, fast 200 Meter hoch türmen sich die Dünen vor uns auf. Wir befinden uns nun an der nördlichen Spitze des Erg als wir zum Campingplatz einfahren. Wir stehen unter Palmen und die ganze Anlage ist sauber und sehr wüstig gestaltet. Wir fühlen uns gleich wohl als uns Ahmet auf deutsch freundlich begrüßt. Er erzählt uns, dass er halb Berber, halb Nomade ist. Ahmet ist ein sehr ruhiger, besonnener und auch sehr gebildeter Mann, mit einer gesunden Einstellung zu den Dingen. Er erzählt uns einiges über die Geschichte und Entwicklung Marokkos und über die Entwicklung des Islams. Ich lausche gerne und immer wieder entwickeln sich super Gespräche mit vielen Fragen und Austausch. Wir lachen auch viel und erzählen Witze, die in Marokko ähnlich sind wie in Deutschland. Nach dem Essen gehen Peter und ich schlafen, für den nächsten Morgen haben wir die Durchquerung des Erg Chebbie von Nord nach Süd vor. Mitten durch die Dünen mit unserem Landy inkl. Offroad Training mit Hassan. Als es am nächsten Morgen los geht fahren wir zunächst in die kleinen Dünenfelder, Hassan voraus und wir hinterher. Peter fährt noch verhalten als es schon auf die höheren Dünen geht, immer wieder fahren wir rauf und runter, bleiben immer wieder stehen, da Hassan uns Fahrtips gibt. Die Dünen werden immer höher und steiler, wir bleiben stecken, lernen wie man sich wieder befreit und auch die Sandbleche kommen zum Einsatz. Es macht Spaß und Peter wird immer mutiger, Hassan ist zufrieden, ich fahre mit ihm immer wieder voraus, zum Fotos machen, er erklärt, Peter fährt sicher auch die steileren Passagen. So geht der Tag dahin, als wir am Abend wieder im Sahara Garden ankommen. Ein super Tag geht zu Ende und Hassan spendiert uns noch eine Flasche Wein und besorgt uns Bier für die nächsten Tage. Als wir uns am nächsten Tag verabschieden, wissen wir dass das nächste Abenteuer auf uns wartet. 300 km Wüste allein, wir starten an einer Tankstelle und mit vollen Wasservorräten und Sprit wagen wir uns auf die Piste. Wir wollen von Tarouz am südlichen Ende des Erg Chebbie rüber nach Zagora und weiter nach Foum Zguit. Die Piste hinter Tarouz ist steinig und schlecht zu fahren, immer wieder checken wir auf unserem GPS die Richtung, passt soweit und so fahren wir Stunde für Stunde immer tiefer in die Sahara ein, die Wüstenlandschaft ist extrem abwechslungsreich, mal steinige Wellblechpisten, dann fahren wir wieder durch Berge und auch durch Sanddünen. Immer wieder passen wir uns der Fahrsituation an, checken die Richtung. Stecken bleiben und Verirren gehört hier natürlich zum guten Ton, aber wir finden immer wieder auf den richtigen Weg dank unseres Offroad GPS, welches zu 100 % tut was es soll.

 

Es wird immer einsamer, nur sehr selten sehen wir Menschen in den kleinen Nomadendörfern, oder einen einsamen Mienen LKW. Touristen treffen wir keinen. Wir fühlen uns wohl auch in der Gewissheit unseres SAT-Telefons und Hassans Telefonnummer im Gepäck. Um ca. 15:30 entscheiden wir uns das Nachtquartier zu beziehen. Wir fahren einfach rechts weg von der Piste hinter einem Berg durch ein Wadi. Ich gehe mit der Handfunke voraus und signalisiere Peter, das der Platz super ist und schön abgelegen. Das letzte Stück fahre ich auf dem Trittbrett mit, das macht riesig Spaß und der Wind kühlt angenehm. Hinter einer Akazie verstecken wir Robbie und bereiten unser Essen vor. Noch einige Zeit sitzen wir vor dem Landy und freuen uns über den wunderbaren Sternenhimmel. Als wir am nächsten Morgen aufwachen ist es schnell warm. Wir frühstücken und sind um 10:00 wieder auf der Piste. Heute wollen wir Meter machen. Peter fährt Robbie aus dem Bachbett raus als ich dann Robbie übernehme. Es macht Spaß, wir düsen wieder durch Steinpisten, fahren flache schnelle Stücke, es kommt etwas Rally Feeling auf, Robbie springt und hüpft durch den Sand, alles staubt, wir lachen und drehen die Musik auf, unsere Gesichter sind staubig. So fahren wir bis ca. 17:00 dahin, durch wechselnde Wüstenlandschaften und Fahrtempi als wir wieder von der Piste abfahren, um Quartier zu beziehen. Die Zweite Nacht in der Wüste, wir leeren unsere Bier und Schnapsvorräte und gehen zu Bett. Morgen ist ein neuer Tag in der Wüste, nach einem Tankstop wollen wir noch mal ein etwas abgelegenes Gebiet fahren, in der Hoffnung dass uns das Militär in dem abgelegenen Gebiet fahren lässt. 

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