Abreise reloaded

Abreise reloaded,....so langsam sehen wir wieder Licht am Ende des Tunnels, die letzten 3 Wochen waren ein Auf und Ab der Gefühle und Gedanken. Erst der Tod meines Papas, dann einen Tag vor der Beerdigung die Nachricht, dass nun Peters Vater eine Not-Herz OP vornehmen mußte inkl. Intensivstation und Komplikationen in den ersten Tagen. 

 

Meine Gedanken gingen komplett mit mir durch, ein hoch explosives Gemisch aus Trauer, unendliche Traurigkeit, Hilflosigkeit, Angst, Ohnmacht und Wut auf das Schicksal machten sich immer wieder breit und bestimmten meine Tage. Klare Gedanken waren fast unmöglich, positive Stimmung redete ich mir nur ein...ich ertappte mich, dass ich immer wieder anfing innerlich zu hadern, die Situation erschien absolut unlösbar und Ungeduld machte sich breit, da wir aktiv nichts machen konnten und der Technik im KH vertrauen müßten. Der Anblick auf der Intensivstation jagt uns allen immer noch Angst ein, ich selber kämpfte letzte Woche immer wieder innerlich mit den Tränen. Ich kam einfach aus dieser Trauerschleife nicht raus.

 

Erste kleine positive Zeichen stellen sich nun ein,...so langsam löst sich der Nebel vor meinem Auge auf und ich stelle mehr und mehr auf Kopfmensch. Diese Ereignisse sind im engeren Sinn

eigentlich gar kein Schicksal, obwohl wir das im ersten Moment so denken wollen, sondern im Grunde genommen nur der realistische Lauf des Lebens. Nein, kein Fluch lastete auf uns wie ich dachte. Völliger Quatsch. Mein Papa war schwer krank und Peters Papa ist über 80. Also was können wir erwarten. Ich höre endlich auf zu hadern und mich in Trauergefühlen zu suhlen. Vielmehr ein emphatisches Mitgefühl lege ich nun an den Tag. Es war definitiv absehbar und auch damit zu rechnen, wenn die Eltern älter und krank werden. Es tut zwar unendlich weh und irgendwie beschleicht mich hin und wieder mein schlechtes Gewissen, dass unsere Reise zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht passt. Ich erinnere mich in diesem Moment an das letzte Gespräch mit Papa, der mir sagte, „ab ins Auto mit Euch“, obwohl es glasklar war, dass wir uns in dieser Form nie wieder sehen. Deswegen bin ich sicher, dass unser Reiseplan absolut der richtige Zeitpunkt ist, da wir alle nur in unserer eigenen Timeline sind. Es ist also nie zu früh und nie zu spät. 

 

Wir verspüren wieder Reiselust und freuen uns auf die Tage und Nächte unterwegs im Landy und viele Abenteuer. Unsere Abfahrroute passen wir gerade an, da wir nun in Richtung Frankreich und Spanien aufbrechen möchten, das Wetter wird besser und die Buchung der Fähre nach Marokko bleibt flexibel. Die Abreise ist auf Montag, den 19.2. verlegt. Wir freuen uns und sind guter Dinge. Allerdings haben wir, wie von Anfang an, Plan B in der Tasche, da das Leben seinen Weg geht, ohne auf unsere Wünsche und Hoffnungen Rücksicht zu nehmen. Wäre ja auch zu einfach. Beim Schreiben dieser Zeilen kehrt langsam der Mumm zurück. Das Leben ist kein Arschloch ....aber auch kein rosa Ponyhof. So genug über die Vergangenheit geredet, geht weiter und bald los....stay tuned wirh us. 

 

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